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Man braucht auch etwas Glück
20. November 2024
Intendantin Dr. Katrin Mädler stellte in ihrem Grußwort das Theater als ein „offenes Haus der Stadt“ und als „Raum der Begegnung“ vor und lud die zahlreichen Gäste zu weiteren spannenden Begegnungen ein.
Interviewpartnerin von Daniel Brans, OWT-Ansprechpartner für Gründungen, war an diesem Abend Lea Wassenberg. 2022 hat für sie alles mit einem After-Work-Event begonnen, das sie gemeinsam mit David Schweitzer zum Thema Wein und Tanz im Oberhausener Zentrum Altenberg organisierte. „Hundert Gäste hatten wir erwartet, vierhundert waren gekommen. Bei der Wiederholung im Sommer waren es bereits tausend Gäste.“ Fortsetzungen folgten und beide, die in Vollzeit weiterhin einem anspruchsvollen Hauptberuf nachgehen, gründeten 2023 die stationäre „Traubenschmiede“ in der Elsässer Straße 42. „Seitdem sind wir nicht mehr im Spaßbereich unterwegs.“ Das Organisationsprinzip war zu Anfang: „Einfach mal machen. Wenn ich es zerdacht hätte, hätte ich es vielleicht nicht gemacht“, gab Lea Wassenberg offen zu. „Es macht Sinn, mit Leuten zu sprechen, die bereits mit Gründungsprozessen Erfahrungen gesammelt haben.“ Der Bezug zum Wein ergab sich für sie durch Tätigkeiten im Weinhandel und Urlaube auf Weingütern. Eine Aufgabenverteilung wurde vereinbart. Freunde und Familie wurden mit eingebunden. Lea Wassenberg versucht, „etwas in der Stadt zu bewegen“, und folgerichtig ist die Traubenschmiede im November und Dezember auch mit einem Stand beim „Adventszauber“ auf dem Altmarkt in der Oberhausener City vertreten. Ihre Erfolgsgeschichte ist ein Beleg für die Erkenntnis, dass der Weg beim Gehen entsteht.
Ähnlich antriebsstark, aber von einer anderen Basis aus startend, zeigte sich die unternehmerische Entwicklung von Ingo Plaßmeier im anschließenden Gespräch mit WbI-Geschäftsführer Peter M. Urselmann. 2008 schied er aus einem bestehenden Unternehmen aus und gründete sein eigenes. „Zu Anfang gab’s einen Partner, zwei Stühle und zwei Handys.“ Das reichte zunächst, um aus einem vorhandenen Netzwerk Aufträge als Projektentwickler zu generieren. Ingo Plaßmeier ist mit den Herausforderungen der Selbstständigkeit aufgewachsen. „Ich wusste 2008, was auf mich zukam und habe es trotzdem gemacht“, gesteht er schmunzelnd. Vielfach konnte er Projekte gemeinsam mit der Stadtsparkasse Oberhausen realisieren. Heute ist die Plassmeier & PTNs GmbH ein Full-Service-Anbieter mit langjähriger Projekterfahrung und besten Referenzen in den Bereichen Gewerbe- und Verwaltungsimmobilien, sowie seniorengerechter Wohnanlagen und Sozialimmobilien. Ingo Plaßmeier zeigte sich im Gespräch als tatkräftiger, humorvoller, aber auch reflektierter Unternehmer. „Manchmal hatte ich auch Anflüge von Versagensangst. Work-Life-Balance war und ist nicht unbedingt mein Thema. Und den Acht-Stunden-Tag gibt’s höchstens mal am Wochenende.“ Potenziellen Gründern und jungen Unternehmen riet er zu ständiger Weiterbildung, dem Aufbau eines tragfähigen Netzwerks, einer Hausbank und einem guten Steuerberater. Rückblickend meinte Ingo Plaßmeier: „Man kann noch so fleißig und gut sein, man braucht auch etwas Glück.“ - Wie wahr. Aber der Volksmund kennt bekanntlich auch das Glück der Tüchtigen.
Der kurzweilige Abend mit eindrucksvollen Erfolgsgeschichten von zwei offenen und sympathischen Persönlichkeiten mündete traditionell bei Currywurst und Linsensuppe in munteren Gesprächen.