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Von Charkiw nach Oberhausen
16. Februar 2024
Im Sommer 2022 ist die 32jährige Ukrainerin von Charkiw nach Oberhausen gekommen. 2013 hatte sie das Studium der Sprachwissenschaften an der Universität Charkiw abgeschlossen und die letzten drei Jahre bis 2022 im Kunden-Support eines IT-Unternehmens gearbeitet. „Während der ersten vier Monate in Oberhausen habe ich in der Willy-Jürissen-Halle gewohnt, was nicht ganz einfach war. Mittlerweile habe ich eine Wohnung im Marienviertel angemietet.“ Seit dem achten Lebensjahr hat Anastasiia Kozlova als erste Fremdsprache Deutsch im Gymnasium gelernt.
In Oberhausen hat sie die B1 und B2-Sprachzertifikate in einem 10-monatigen Sprach- und Integrationskurs erworben. In Eigeninitiative hat sie sich gleichzeitig auf Stellenanzeigen beworben. Die Bewerbungen waren allerdings ausnahmslos erfolglos, weil sich die Anforderungen an Bewerbungen in Deutschland grundsätzlich von Bewerbungen in der Ukraine unterscheiden. „Der Hinweis von Frau Lieske, meiner Arbeitsvermittlerin beim Jobcenter Oberhausen, auf ein individuelles Coaching hat mich dann entscheidend weitergebracht. Ich habe mich für das Coaching beim Weiterbildungsinstitut WbI entschieden, dessen Kosten durch einen Aktivierungs- und Vermittlungsgutschein (AVGS) vom Jobcenter übernommen wurden.“ Das dreimonatige WbI-Coaching legte neben Potenzialanalyse, Profiling, Integrationsstrategien und einer Übersicht über den deutschen Arbeitsmarkt insbesondere das Schwergewicht auf das Bewerbungsverfahren. „Wir haben gemeinsam die Bewerbungsunterlagen für den deutschen Arbeitsmarkt optimiert sowie Selbstpräsentation und Vorstellungsgespräche trainiert“, so WbI-Coach Stephanie Döhmen. „Parallel habe ich mich beworben und an einem Job-Speed-Dating teilgenommen. Das WbI-Coaching zeigte schnell Erfolg und ich sah mich plötzlich sogar in der Lage, aus drei konkret angebotenen Arbeitsplätzen auswählen zu können“, freut sich Anastasiia Kozlova. Seit Anfang Februar ist die engagierte Ukrainerin als Beraterin in einem Institut in Essen vollzeitbeschäftigt. „Was mir bei der Jobsuche nicht wirklich gefiel, war das Verhalten mancher Arbeitgeber“, sagt Anastasiia Koszlova. „Manchmal habe ich auf schriftliche Bewerbungen überhaupt keine Resonanz erhalten oder die Stelle wurde als bereits vergeben bezeichnet, obwohl die Stellenanzeige weiterhin geschaltet wurde. Empfehlen kann ich neben dem individuellen Coaching, sich um einen Minijob oder ein Praktikum zu bemühen, um die Sprache im Alltag zu trainieren und sich schneller in alltägliche Abläufe in Deutschland integrieren zu können.“